Bürgerschaftspräsidentin Anje Grotheer hat in ihrer Funktion als Vorstandsvorsitzende der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe die Kinderkleiderei der Caritas Bremen besucht. Die Second-Hand-Einrichtung wird aus Spenden finanziert und von Freiwilligen betrieben.

„Ist das schön hier – wie in einem echten Kinder-Bekleidungsgeschäft“, sagt Antje Grotheer, als sie die kleine Boutique im Schnoor betritt. Das Geschäft liegt direkt gegenüber vom Haupteingang der Propsteikirche St. Johann. Interessiert sieht sich Grotheer in den Räumen um, holt ein paar Kinderschuhe aus dem Regal, lächelt und stellt den drei Freiwilligen Fragen: „Wie kommen Sie an die Kleidung? Wird sie sauber abgegeben? Gibt es auch Spielzeug, Kinderwagen oder Schulranzen?“

Im Dienst sind drei Freiwillige: Helga Hinners, Rita Bürgers und Rita Pompetzki. Sie sind zwischen 6 und 12 Jahre in der Kinderkleiderei engagiert und berichten, dass die Kleiderspenden in Schwachhausen ankommen und dann in den Laden gebracht werden. Was nicht mehr getragen werden kann, geht an ein Unternehmen zur Verwertung – weggeschmissen wird nichts. „Die niedrigen Preise ab 50 Cent sind nur möglich, weil es sich um gespendete Kleidung handelt und wir ehrenamtlich arbeiten“, so Helga Hinners. Caritasdirektor Martin Böckmann ergänzt, dass es sich bei den Beträgen um eine Schutzgebühr handelt: „Anfangs hatten wir Schwierigkeiten, weil Flohmarkthändler einfach Kleidung in großen Säcken mitgenommen und dann selbst verkauft haben.“

Antje Grotheer fragt die Freiwilligen auch nach den Gründen für ihr Engagement. Helga Hinners erklärt: „Nach dem Tod meines Mannes habe ich nach einer sinnvollen Aufgabe gesucht – am besten in Gemeinschaft.“ Auch die anderen fühlten sich durch die Kinderkleiderei angesprochen, z. B. bei der Freiwilligenmesse Aktivoli oder durch Zeitungsberichte. „Wie wird Ihr Einsatz gewürdigt?“, fragt die Bürgerschaftspräsidentin. „Als kleines Dankeschön laden wir die Freiwilligen zum Spargelessen ein, zu einem Ausstellungsbesuch oder ins Theater“, erklärt Koordinator Cornelius Peters.

Insgesamt gehören zum Team 13 Freiwillige, die die Kinderkleidung sortieren und verkaufen – Jacken, Hosen, Kleider, Pullover, Shirts, Schuhe, getrennt nach Sommer und Winter sowie nach Größe. „Gerade beim Saisonwechsel haben wir viel Arbeit“, sagt Rita Bürgers. „Wir bekommen Kleiderspenden aus dem Sommer und holen Winterware aus dem kleinen Lagerraum.“ Die überschaubaren Lagermöglichkeiten sind der Grund, weshalb Spielzeug und Kinderwagen nicht angeboten werden können.

Die Kinderkleiderei ist ein Angebot für alle Menschen. Zu den Kund*innen gehören Familien, die günstige Kinderkleidung kaufen möchten und Menschen, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen oder aufgrund von Allergien keine Neuware tragen können. Die aktuellen Öffnungszeiten sind zu finden unter www.caritas-bremen.de/kinderkleiderei.