Mit 13 Jugendlichen (im Alter von 11-21 Jahren) und 20 Senioren und Seniorinnen (65-89 Jahre) der St. Nikolai Gemeinde in Bremen-Mahndorf.
Der Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e.V. gewann den Christian-Weber- Jugendpreis zum Thema „Jung hilft Alt“. Ziel war es, durch das gemeinsame Verbringen von Freizeit gegenseitiges Verständnis für die Lebenswelten der jeweils anderen Altersgruppe zu entwickeln oder zu erhöhen.
In einem Reisebus ging es dafür nach Wremen an die Nordsee. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und ersten Gesprächen wurde schnell deutlich, dass alle Senior*innen ein Smartphone besitzen. Zur Überraschung der Jugendlichen gab es hier also eine Gemeinsamkeit. Das Nutzungsverhalten ist jedoch sehr unterschiedlich und das Wissen über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten bei den Senior*innen ist sehr eingeschränkt und schnell überfordernd. Dennoch bestand der Wunsch, zu erlernen, wie Fotos und Videos mit dem Smartphone erstellt und an die Familie versendet werden können. In gemischten Kleingruppen ging es zu einem Spaziergang auf den Deich. Die Jugendlichen zeigten die Funktionsweise der Kamera auf dem Smartphone, dabei waren sie sehr geduldig und rücksichtsvoll. Kurzvideos wurden erstellt, bearbeitet, gespeichert und versendet. Außerdem war es wichtig zu zeigen, wo die Fotos auf dem Smartphone zu finden sind, um diese jederzeit erneut anzusehen. Der erste Teil der Fahrt verlief für alle Parteien sehr erfolgreich!
Anschließend ging es in das Klimahaus Bremerhaven und es begann die gemeinsame Reise durch die Klimazonen. Über die Schweiz ging es nach Sizilien, über den Niger und nach Kamerun in die Wüste. Im Lauf der Reise wurde es zunehmend heißer in den „bereisten“ Ländern. Dies führte dazu, dass der Ausflug zunehmend beschwerlicher für die Senior*innen wurde, die darüber hinaus zusätzliche Probleme beim Atmen, durch das Tragen von FFP 2 Masken, hatten. Die Jugendlichen waren hier eine große Hilfe und übernahmen die Verantwortung für „ihre Senior*innen“. Sie begleiteten diese über die Notausgänge in das Café im Foyer. Die Jugendlichen passten sich der Schrittgeschwindigkeit der älteren Personen an, stützten sie und halfen mit den Rollatoren. Im Café sorgten sie dafür, dass alle mit Kaffee, Tee und Kuchen versorgt waren. Aus dem Projekt „Jung hilft Alt“ ist ein weiterführendes Angebot geworden. Zunächst hielt man Kontakt nach der Tagesfahrt, daraus entwickelte sich ein Spiele Café in der St. Nikolai Gemeinde. Hier verbringt man gemeinsam Freizeit, organisiert und hilft zum Beispiel beim Installieren von Computer-Updates, beim Einkaufen und beim Umgang mit dem Smartphone.