Bremer helfen Bremern

„Es ist gut, dass es Euch gibt, das Geld ist hier sehr, sehr gut angelegt.“ Christian Weber, Präsident des Senats und Vorsitzender des Vorstands der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe (WKB), sitzt gemeinsam mit WKB-Kuratoriumsmitglied Eva Hockemeyer inmitten des Ensembles der Wilden Bühne im Volkshaus an der Hans-Böckler-Straße in Bremen. Beide sind gekommen, um sich ein Bild zu verschaffen vom Engagement der z. Z.t 18 ehemals drogenabhängigen Theaterleute, die bundesweit in Schulen, Jugendhäusern, Theatern und auf Fachveranstaltungen gastieren. Geleitet wird die Theatergruppe von den Theaterpädagoginnen Jana Köckeritz und Michaela Uhlemann-Lantow. Die Wilde Bühne ist eine Mitgliedsorganisation des Paritätischen Bremen, über den die WKB das couragierte Ensemble fördert.

Derzeit arbeitet die Gruppe an einem neuen Theaterstück, das voraussichtlich im November Premiere haben wird. Es trägt den Titel „Vollrausch – Ottilie Hoffmann – Ein Kampf gegen Alkoholmissbrauch“. Das Projekt greift die Geschichte der Bremer Kaufmannstochter Ottilie Franziska Hoffmann (1835 – 1925) auf, die sich nicht nur in der damals noch jungen deutschen Frauenbewegung engagierte, sondern die vor allem im ausgehenden 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Kampf gegen die Exzesse des Alkoholkonsums aufnahm, der besonders unter den Hafenarbeitern grassierte und der häufig zu unbeschreiblichem Leid unter den Angehörigen und Familienmitgliedern führte.