Es ist jedes Jahr Ende November eine ganz besondere Veranstaltung, bei der in der Oberen Rathaushalle Spenden gesammelt werden: Das Wilhelm Kaisen Bürgermahl, das gestern (26. November 2024) bereits zum 22. Mal stattfand. Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Vorsitzender des Kuratoriums der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe (WKB), begrüßte rund 150 Gäste im Rathaus. Neben Bürgermeister Bovenschulte sprach auch die Vorsitzende der WKB, Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer. Die Festrede hielt anschließend Janis McDavid, Vordenker für Inklusion und Gleichberechtigung in Deutschland und der Arbeitswelt, der sich unter anderem als Unicef-Mutmacher engagiert. Er trug sich vor dem Mahl mit den Worten „Wir haben kein Recht auf Demokratie. Demokratie ist unsere Pflicht, wenn wir wir sein wollen!“ in das Goldene Buch der Freien Hansestadt Bremen ein.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte sagte anlässlich des Bürgermahls: „Dieser Abend ist ganz im Sinne Wilhelm Kaisens, der in schwierigen Zeiten mit positivem Blick nach vorne geblickt und den Menschen Hoffnung gegeben hat. Dieser Abend ist eine schöne Tradition des Bremer Bürgersinns, des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Hier in Bremen sind die, die mehr haben, schon immer für die Menschen da, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Dafür danke ich allen, die die Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe unterstützen.“
Beim diesjährigen Mahl wurden bei der sogenannten Tischsammlung Spenden in Höhe von 32.280 Euro gesammelt. Dieser Erlös wird drei ausgewählten Projekten zugutekommen:
Die Mutter-Vater-Kind-Einrichtung „Haus Lea“ des Caritasverbandes benötigt nach dem Umzug nach Gröpelingen in eine neue Immobilie die Spende für einen Spiel- und Grünflächenbereich.
Der Sozialstadtplan der Diakonie soll digital werden, per App und Website sollen wohnungslose Menschen und Personen mit geringem Einkommen, schnell und einfach auf Informationen zu allen sozialen Angebote der Stadt Bremen zuzugreifen können.
Mit dem Projekt „Nasch Dom“, was so viel heißt wie „Unser Haus“, möchte die Jüdische Gemeinde vor allem die Aktivierung und Vitalisierung von älteren Gemeindemitgliedern vorantreiben und das Angebot im Projekt kontinuierlich erweitern.
Hintergrund
Seit mehr als 70 Jahren steht die WKB mit ihrem Engagement für die Unterstützung von Mitmenschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Unter dem Dach der WKB vereint sind die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Bremen: Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, Jüdische Gemeinde und Paritätischer Wohlfahrtsverband. Diese Organisationen erhalten die Hilfen aus den Spenden direkt und unmittelbar.
Ihre Spenden bezieht die WKB nicht nur über das bekannte „Bremer Loch“ auf dem Marktplatz sowie über Haussammlungen, sondern wesentlich auch über das jährliche Bürgermahl. Ohne die Zuwendungen aus WKB-Spenden wäre die Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege in Bremen kaum denkbar. Mit dem bewusst schlicht gehaltenen Bürgermahl dankt die WKB den Spenderinnen und Spendern aus Wirtschaft und Gesellschaft und den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Sponsorin des diesjährigen Bürgermahls ist die VuK-Stiftung.